Mit reduziertem Gewicht in die Caravaning-Zukunft: Das VARIO X Leichtbau-Chassis

Mit einem innovativen Konzept startet der Chassis-Spezialist AL-KO Fahrzeugtechnik in die neue Campingsaison: Beim Leichtbau-Chassis VARIO X konnte das Gewicht durch eine ausgeklĂŒgelte Bauweise an den Rahmenteilen nochmals um bis zu 30 Prozent im Vergleich zum bisherigen Chassis reduziert werden – bei gleich hoher StabilitĂ€t und Belastbarkeit. Das schafft zusĂ€tzliche Reserven bei der Zuladung und ist der erste Schritt in Richtung ZukunftsmobilitĂ€t.

„Der Handlungsbedarf wurde immer deutlicher“, erklĂ€rt Eckle und sein Ehrgeiz war gepackt. „Nicht nur mein Arbeitgeber AL-KO, sondern auch ich persönlich habe den Anspruch, InnovationsfĂŒhrer zu sein und die Caravaning-Branche nach vorne zu bringen. Deshalb habe ich mich nochmals intensiv mit dem Thema beschĂ€ftigt und gemeinsam mit dem ganzen Team die bisherigen Leichtbaukonzepte von Grund an auf den Kopf gestellt.“

Volker Eckle & Maximilian Zimmermann Leiter Vorentwicklung Fahrzeugtechnik, und Entwicklungsingenieur

Maßgeblich beteiligt an der neuen Konstruktion waren Volker Eckle, Leiter Vorentwicklung Fahrzeugtechnik, und Entwicklungsingenieur Maximilian Zimmermann. Bei der Umsetzung hatten die beiden Impulsgeber jedoch UnterstĂŒtzung aus einem interdisziplinĂ€ren Team, das sich aus unterschiedlichsten Fachbereichen zusammensetzte und das Projekt mit viel Engagement und Herzblut vorantrieb.

Nicht nur wĂ€hrend seiner eigenen Camping-Erfahrungen mit Wohnwagen und Wohnmobil, sondern auch im GesprĂ€ch mit Aufbauherstellern und Kunden wurde Volker Eckle immer wieder mit dem wichtigen Thema Gewicht und Zuladung konfrontiert. 

Was wĂ€re die optimale Lösung, wenn wir bei Null beginnen mĂŒssten?

Nach der ersten Ideenphase und einer Machbarkeitsuntersuchung stand das Ziel fest: Ein neuartiges Leichtbau-Tragstrukturkonzept mit mindestens 20 Prozent geringerem Gewicht im Vergleich zum aktuellen Standard ­– ohne Steifigkeit, Traglast und Fahrsicherheit einzubĂŒĂŸen.

Nach dem Motto: „Was wĂ€re die optimale Lösung, wenn wir bei Null beginnen mĂŒssten?“ wurden nicht nur die herkömmlichen Bauweisen, sondern auch sĂ€mtliche Materialien kritisch hinterfragt. Denn eines war klar: Das neue Konzept sollte neben einer spĂŒrbaren Gewichtsreduktion auch den wichtigen Punkt der Nachhaltigkeit berĂŒcksichtigen und sich preislich in einem Rahmen bewegen, der fĂŒr die Endkunden noch attraktiv ist.

Das Team knöpfte sich also verschiedene Handlungsfelder und Fragestellungen vor, unter anderem

  • Welche Materialien sind grundsĂ€tzlich fĂŒr den Chassisbau geeignet und zeichnen sich durch Leichtigkeit, Langlebigkeit und Recyclebarkeit aus?
  • Wie sehen Profile und Querschnitte aus, die eine solche Struktur tragen können?
  • Wie wird das Produkt spĂ€ter realistisch eingesetzt? Welchen Beanspruchungen werden die einzelnen Bauteile ausgesetzt sein?
  • Wo liegen die bisherigen Grenzen und wie lassen sie sich verschieben?
  • Welche Produktionsverfahren stehen fĂŒr die verschiedenen Lösungen zur VerfĂŒgung?

Inspiration stammt aus der Natur

Inspiration holte sich Volker Eckle wĂ€hrend der Konzeptphase aus der Natur: „Ich bin gerne draußen unterwegs und habe mir vor dem Hintergrund meiner Idee mal bewusst die ‚Konstruktionen‘ in der Tier- und Pflanzenwelt angesehen – denn diese sind ja bekanntlich sehr effizient und robust.“

Auch ĂŒber die Verwendung nachwachsender Rohstoffe wie Holz wurde nachgedacht – doch am Ende landeten die Fachleute wieder beim bewĂ€hrten Stahl als TrĂ€germaterial. Denn, so Volker Eckle: „Jeder Werkstoff hat seine StĂ€rken und SchwĂ€chen – und Holz ist aufgrund seiner Struktur leider fĂŒr den Einsatz im Unterboden nicht verlĂ€sslich genug.“ Stahl dagegen sei problemlos separierbar und könne, anders als andere Stoffe, heute gut und prozesssicher recycelt und in den Wertstoffkreislauf zurĂŒckgefĂŒhrt werden.

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FachĂŒbergreifende Zusammenarbeit lieferte Lösungsansatz

Maximilian Zimmermann ergĂ€nzt schmunzelnd: „Das zeichnet einen guten Ingenieur aus: Er wĂ€hlt fĂŒr jede Anwendung die besten Materialien aus und kombiniert diese nach dem neuesten Stand der Technik!“

Nachdem nun also die Werkstoffe mit der höchsten VerlĂ€sslichkeit und Performance gefunden waren, ging die Teamarbeit weiter: Diskussionen, Berechnungen, Simulationen, Tests, ÜberprĂŒfung – nach jeder Entwicklungsstufe wieder aufs Neue. Als besonders hilfreich empfanden Volker Eckle und Maximilian Zimmermann dabei die unterschiedlichsten Perspektiven und Kompetenzen, die von den verschiedenen Beteiligten eingebracht wurden. „Das Schönste an dem Projekt war, dass es kein ‚Old-School-Abteilungsdenken‘ gab, sondern wirklich jeder der Kollegen den fachĂŒbergreifenden Ansatz mitgetragen hat“, erinnert sich Zimmermann. „So wurden mit Ingenieurs- und Praxisverstand immer wieder neue LösungsansĂ€tze erarbeitet, die letztendlich zum optimalen Ergebnis fĂŒhrten.“

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Das Ergebnis

  • Am Stahlrahmen des Chassis wurde durch Material-Ausschnitte eine wabenförmige Struktur geschaffen, die im Vergleich zu ihren VorgĂ€ngern deutlich leichter, aber ebenso langlebig und tragfĂ€hig ist.
  • An einigen Stellen (z. B. am Übergang von der Deichsel zum Rahmen) wurde ĂŒberflĂŒssiges Material eingespart.
  • Im hinteren Bereich wurden 1,5 Meter eingekĂŒrzt.
  • Und ein toller Nebeneffekt: Das Design wirkt frisch und fast ein bisschen futuristisch – schade, dass man es nicht mehr sieht, wenn der Aufbau erst einmal draufgesetzt wurde!

Von der ersten Idee bis zur Serienreife vergingen etwa drei Jahre. Dabei wurden eine halbe Million Testkilometer wurden absolviert. Eine Zeit, auf die Volker Eckle und Maximilian Zimmermann gerne zurĂŒckblicken: „Das VARIO X war fĂŒr uns eine große Herausforderung und ein ganz herausragendes Projekt, das nur durch das Miteinander verschiedener Sichtweisen und FĂ€higkeiten wachsen konnte. Wir sind sehr glĂŒcklich, dass wir das Chassis gemeinsam mit tollen Kollegen auf den Markt bringen konnten – aber das ist noch nicht das Ende. Wir werden den Weg fortsetzen und sehen, was die Zukunft an neuen Antriebsformen und Materialien bringt. Weitere Ideen sind jedenfalls schon in der Pipeline und warten nur darauf, umgesetzt zu werden!“

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