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25 Jahre SAWIKO: Das Jubiläumsinterview mit Gründungsmitglied Guido Kovermann

Die Erfolgsgeschichte von 25 Jahren SAWIKO mit Guido Kovermann und wie sich das Unternehmen zu einem führenden Anbieter von Premiumzubehör für Freizeitfahrzeuge in Europa entwickelt hat.

25 Jahre SAWIKO: Vom kleinen Vier-Mann Betrieb zum europaweit erfolgreichen Anbieter von Premiumzubehör für ReisemobileDie Erfolgsgeschichte von SAWIKO begann im Jahr 1995 in Hunteburg im Landkreis Osnabrück mit vier Leuten. Mit welcher Vision wurde die Firma gegründet?
Wir, Uwe Samland, Ralf Winter und ich waren schon damals leidenschaftliche Camper und kannten deshalb die Bedürfnisse am Markt für Reisemobilzubehör, Anhängerkupplungen und Lastenträgersysteme. Daher beschlossen wir uns im Jahr 1995 mit dem Unternehmen SAWIKO selbstständig zu machen.

Wie war in der Anfangszeit die Nachfrage der Kunden beziehungsweise das Kundenfeedback an sich?
Zugegebenermaßen war die erste „Hauptsaison“ im März/April 1995 extrem schwer, weil uns noch niemand kannte. Der Initialzünder war der Caravan Salon im Herbst 1995 in Düsseldorf. Dort hatten wir die Möglichkeit, uns der breiten Öffentlichkeit und somit den Endkunden zu präsentieren. Dies lief so gut, dass wir förmlich von Kundennachfragen überrannt wurden. Wir haben Früh-, Spät- und Nachtschichten in der Werkstatt gemacht, die zu dieser Zeit 24 Stunden täglich geöffnet war. 18 – 19 Stunden Arbeit am Tag waren normal. Heute würde ich fragen: „Seid ihr wahnsinnig?“

Auch die Zeit danach haben wir alles selbst gemacht. Wir waren auf jeder Messe, haben selbstständig montiert, unsere Produkte persönlich auf Campingplätzen präsentiert und die Wochenenden durchgearbeitet. Es war ein sehr familiäres Verhältnis mit langen Arbeitstagen. Aber nach getaner Arbeit wusste man, wofür man es gemacht hat.

Das klingt nach einer intensiven Phase. Wie ging es weiter?
Gleich zu Beginn hatten wir einen großen Zulieferer für Reisemobile an unserer Seite, der uns das Laufen lehrte und mit dem wir viele Jahre sehr partnerschaftlich zusammengearbeitet haben. Im Jahr 1998 schenkte uns die Firma Dethleffs ihr Vertrauen und beauftragte uns mit den Rahmenverlängerungen für sämtliche Fiat-Chassis.

Auch an den Bezug unseres Neubaus 1999 in Neuenkirchen-Vörden mit all den verbundenen Aufstockungs- bzw. Wachstumsmaßnahmen in den Folgejahren kann ich mich gut erinnern. Das erste Mal sein eigenes Gebäude zu betreten, das hat etwas Heroisches und macht dich stolz.

Welche Bedeutung hatte der Aufbau einer eigenen Fertigung?
Seit dem Jahr 2004 haben wir an unserem Standort in Neuenkirchen-Vörden in Niedersachsen unsere eigene Fertigung mit Laser- und Schneidanlagen. Denn durch die Entscheidung für eine eigene Produktion wurden wir unabhängig von externen Lieferanten und konnten besonders im OEM-Geschäft eine enorme Produktionsschnelligkeit erzielen. Wollte ein Kunde anstatt sieben neun Sätze Rahmenverlängerungen, war dies kein Problem. Wir haben die zwei Sätze über Nacht gefertigt, schnell beschichten oder verzinken lassen und der Kunde war glücklich. Ein absoluter Wettbewerbsvorteil zur damaligen Zeit. Und auch heute hilft uns die eigene Fertigung in Deutschland dabei, unsere hohen Qualitäts-ansprüche für Premium-Reisemobilzubehör sicherzustellen.

Welche Bedeutung hatte die Übernahme durch die AL-KO Vehicle Technology Group für Sie?
Der Branchenprimus AL-KO interessiert sich für dich und will dich sogar heiraten. Davon haben wir jahrelang geträumt. Ende Dezember 2011 haben wir unser Unternehmen an die AL-KO Vehicle Technology Group verkauft. Damit haben wir – salopp gesagt – den Diamanten AL-KO noch einmal etwas glatter geschliffen, indem wir das Aftermarket-Geschäft mit einbringen und ausbauen konnten.

Was war für Sie der Schlüsselfaktor, dass die Übernahme ein Erfolg wurde?
Ganz klar, dass AL-KO bewusst darauf gesetzt hat, die Strategie und das SAWIKO-Erfolgskonzept nicht zu verändern. Dies zahlt sich bis heute aus. Denn seit dem Verkauf ist ein stetiges Umsatz- und Mitarbeiterwachstum zu verzeichnen.

Was ist das Erfolgsrezept von SAWIKO für wirtschaftliche Stabilität?
Unser Geschäft basiert auf verschiedenen Säulen. So zählen OEMs, Händler und Endkunden zu unseren Abnehmern. Bricht eine Säule weg, können die anderen Säulen das kompensieren. Zum Beispiel hatten wir in den Jahren 2008/2009 aufgrund der OEM-Krise von heute auf morgen keinen Auftrag mehr aus dem OEM-Geschäft. Und dennoch konnten wir unseren Standort erhalten und Arbeitsplätze sichern.

Für was steht der Name SAWIKO heute?
An erster Stelle sind hier natürlich innovative Premiumprodukte für Reisemobile zu nennen. Dazu gehören beispielsweise hochwertige Anhängerkupplungen, Heckträger, Motorradverladehilfen oder Stauraumerweiterungen. SAWIKO steht außerdem für ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis, 25 Jahre Markterfahrung und ein faires Miteinander mit unseren Kunden.

Innerhalb der AL-KO Vehicle Technology Group sind wir zudem die Experten für den gesamten After Market Bereich und vertreiben neuerdings auch ausgewählte Produkte von dem italienischen AL-KO Tochterunternehmen CBE im Solar- und Energiemanagementbereich.

Blicken wir in die Zukunft. Die klassische Frage – was wünschen Sie sich zum Jubiläum?
Ich wünsche mir, dass SAWIKO auch zukünftig als erfolgreiche Marke einen wichtigen Beitrag für die AL-KO Vehicle Technology Group leistet und unsere Kunden und Partner mit starken und innovativen Produkten überzeugt. Die Basis dafür sind unsere tollen Mitarbeiter, ohne die wir es soweit nie soweit geschafft hätten.

Als SAWIKO-Mitgründer liegt mir natürlich auch das Fortbestehen unseres Gründungsstandorts in Neuenkirchen-Vörden sehr am Herzen. Das hier Mitte des Jahres in erheblichem Maß in moderne Produktionstechnik investiert wird, macht mich stolz und hilft dabei, unsere Wachstumsgeschichte erfolgreich weiterzuschreiben. Der allergrößte Wunsch ist aber, dass unser Dachkonzern AL-KO weiterhin anerkennt, dass es auf der Welt auch ein „paar bunte Vögel“ geben muss. Und einige dieser Vögel sitzen in Neuenkirchen-Vörden und machen ein sehr erfolgreiches Geschäft.

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